Über 140 Milliarden US-Dollar liegen aktuell in sogenannten Stablecoins. Da stellt sich natürlich die Frage: Was sind Stablecoins? Das und vieles mehr erfährst du in diesem Artikel. Falls du noch mehr zu Kryptowährungen im Allgemeinen erfahren willst, schau dir doch mal diesen Beitrag an.
Hinweis: Hierbei handelt es sich in keinster Weise um eine Art Anlageberatung (siehe Disclaimer).
- Definition Stablecoins: Was ist ein Stablecoin?
- Was macht Stablecoins so wichtig?
- Wofür werden Stablecoins verwendet?
- Welche Arten von Stablecoins gibt es?
- Was sind die bekanntesten Stablecoins? [Stablecoin Liste]
- Gibt es einen Euro-Stablecoin?
- Was sind die Risiken von Stablecoins
- Wo kann ich Stablecoins kaufen?
- Welchen Stablecoin sollte ich nutzen?
Definition Stablecoins: Was ist ein Stablecoin?
Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, welche an einen „stabilen“ Wert wie beispielsweise Gold oder den US-Dollar gekoppelt ist.
Man hat mit einem Stablecoin also zum Beispiel einfach einen US-Dollar auf Blockchain-Basis. Dafür kreiert man einen Token (beispielsweise auf der Ethereum-Blockchain) und durch bestimmte Funktionen wird ein Angebotsdruck erzeugt, wenn der Preis des Tokens unter einem Dollar liegt und ein Verkaufsdruck erzeugt, wenn der Preis über einem Dollar liegt. So sollte sich der Preis des Tokens in der Theorie immer auf 1.00 US-Dollar stabilisieren.
Dadurch kann man auf der Blockchain selbst Volatilität (Schwankungen) im Vergleich zu Kryptowährungen wie Bitcoin reduzieren, indem man eine Kryptowährung hält, welche den US-Dollar abbildet.
Was macht Stablecoins so wichtig?
Sie sind die Brücke zwischen Kryptowährungen und „physischen“ Währungen wie den Euro oder US-Dollar.
- Sie sind für jeden rund um die Uhr verfügbar und frei handelbar.
- Sie können schnell und preiswert überwiesen werden.
- Sie sind programmierbar.
Wofür werden Stablecoins verwendet?
- Mobilität: Du brauchst kein Bankkonto, um deine Stablecoins aufzubewahren. Das Einzige, was du benötigst, ist deine Wallet bzw. deinen Seed-Phrase, um auf deine Stablecoins zugreifen zu können. Das bedeutet, solange du eine Internetverbindung hast, kannst du weltweit und jederzeit darauf zugreifen und die Coins auch entsprechend leicht übertragen/überweisen.
- Günstig Geld überweisen: Je nachdem auf welcher Blockchain deine Stablecoins liegen, kannst du teilweise Überweisungen tätigen, die wenige Cents (teilweise sogar noch weniger) kosten sowie sehr schnell und zuverlässig abgewickelt werden.
- International Geld überweisen: Mit Stablecoins kannst du sicher, über Ländergrenzen hinweg, Geld überweisen, ohne dass ein Vermittler dazwischengeschaltet werden muss.
- Schwankungen minimieren: Da die Preise von Kryptowährungen wie Ether oder Bitcoin sehr volatil sind (teilweise von Minute zu Minute große Sprünge machen), ist es praktisch mittels Stablecoins diese Volatilität vermeiden/verringern zu können.
- Zinsen erhalten: Es bieten sich einige Möglichkeiten, auf Stablecoins Zinsen zu erhalten, welche in der Regel höher liegen, als bei einer Bank.
Welche Arten von Stablecoins gibt es?
Durch Papiergeld/Fiatgeld gedeckt
Damit Stablecoins ihren Wert erhalten, wird hier Papiergeld (im Normalfall US-Dollar) hinterlegt. Das bedeutet, dass für jeden Stablecoin im Wert von 1 USD auch ein physischer US-Dollar in der Reserve liegt.
Vorteile
- Minimale Preisänderungen
Nachteile
- Es braucht eine zentrale Partei, welche die Tokens herausgibt
- Es muss überprüft/sichergestellt werden, dass das Unternehmen hinter dem Stablecoin über ausreichend Reserven verfügt
Durch Krypto gedeckt
Diese Stablecoins werden durch andere Krypto-Vermögenswerte, wie Bitcoin oder Ether, gedeckt. Da der Preis von Bitcoin und Ether mitunter sehr schwanken kann, sind solche Stablecoins überversichert, um trotzdem Stabilität gewährleisten zu können. Das bedeutet, dass für jeden Stablecoin im Wert von 1 USD zum Beispiel Ether im Wert von 2 USD hinterlegt ist. Gegebenenfalls muss mehr Krypto hinterlegt werden, wenn der Preis der hinterlegten Kryptowährung fällt, damit der Wert des Stablecoins bewahrt werden kann.
Vorteile
- Im Idealfall transparent und vollständig dezentral
Nachteile
- Weniger stabil als durch Fiatgeld gedeckte Stablecoins
- Der Wert der Krypto-Sicherheiten muss im Blick behalten werden
Algorithmisch
Diese Art von Stablecoins werden nicht durch Vermögenswerte gedeckt, sondern von einem Algorithmus kontrolliert.
Vorteile
- Keine Sicherheiten erforderlich
- Im Idealfall durch einen Open-Source Algorithmus kontrolliert
Nachteile
- Du musst dem Algorithmus vertrauen
- Es konnte sich noch kein vollständig algorithmisches Konzept wirklich durchsetzen
- Mitunter stärkere Schwankungen als bei mit Fiatgeld und Krypto gedeckten Stablecoins
Was sind die bekanntesten Stablecoins? [Stablecoin Liste]
In der folgenden Stablecoins-Liste siehst du die aktuell größten/beliebtesten Stablecoins auf dem Markt.

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Tether | USD Coin | Binance USD | Dai | |
Symbol | USDT | USDC | BUSD | DAI |
Sicherheitstyp | Fiat | Fiat | Fiat | Krypto |
Erscheinungsjahr | 2015 | 2018 | 2019 | 2017 |
Entwickler | Tether Limited | Centre (Circle/Coinbase) | Binance | Maker Foundation |
Website | tether.to | centre.io/usdc | binance.com/en/busd | makerdao.com |
Gibt es einen Euro-Stablecoin?
Es gibt Stablecoins, welche den Euro abbilden, wie zum Beispiel den EUR-L von der Firma Lugh, welcher auf der Tezos-Blockchain läuft.
Das Problem ist aber, dass es nahezu unmöglich ist einen profitablen Stablecoin aufzusetzen, der auf dem Euro basiert. Das liegt vermutlich an der Regulierung und an den niedrigen Zinsen in Europa.[2]
Was sind die Risiken von Stablecoins
- Die Deckung von zentralisierten Stablecoins ist schwer nachprüfbar.
- Du trägst das Emittentenrisiko. Falls der Herausgeber des Tokens ausfällt, greift hier nicht die Einlagensicherung des Staates.
- Das vermutlich berühmteste Beispiel für einen gescheiterten Stablecoin ist Terra (LUNA).
Der Fall von LUNA/TerraUSD
Hierbei handelte es sich um einen algorithmischen Stablecoin. Anfang Mai 2022 zählte der Stablecoin TerraUSD (UST) und der dazugehörige LUNA Coin zu den Top 10 Kryptowährungen in Bezug auf die Marktkapitalisierung. Zusammen machten LUNA und UST eine Marktkapitalisierung von mehr als 40 Milliarden US-Dollar aus.

Es fing alles damit an, dass die Luna Foundation den Stablecoin UST kreiert hat. Dieser sollte durch „geburnte“ („verbrannte“, „vernichtete“) LUNA gedeckt sein. Das bedeutet, wenn man ins System hereingegangen ist, wurden UST zum Preis von genau einem US-Dollar kreiert und LUNA geburnt. Wenn man aus dem System wieder herausgegangen ist, wurden entsprechend die UST geburnt und die LUNA wieder erzeugt.
Kurz gesagt: Es kam zu einer Todesspirale, UST hat seinen „peg“ verloren (war nicht mehr einen Dollar wert), es kam zur Hyperinflation bei LUNA und das Ökosystem ist zusammengebrochen.


Wo kann ich Stablecoins kaufen?
Das ist auf den allermeisten Kryptobörsen, wie zum Beispiel Binance, crypto.com oder KuCoin, möglich. Falls du dir noch unsicher bist, welche Kryptobörse du nutzen solltest, schau doch mal bei meinem Krypto-Börsen-Vergleich vorbei.
Welchen Stablecoin sollte ich nutzen?
Wenn man Stablecoins nur dazu benutzt, um Geld von einer Kryptobörse zur anderen zu transferieren oder um Trades abzuwickeln, kann man einen beliebigen Stablecoin benutzen. Bei so einer kurzen Haltefrist ist es sehr unwahrscheinlich, dass etwas passiert. Die günstigste und liquideste Option ist in diesem Fall aber wahrscheinlich Tether (USDT).
Will man Stablecoins etwas längerfristiger halten, raten viele Experten von USDT ab. Da Tether nicht reguliert ist und immer mal wieder Stimmen laut werden, dass USDT nicht zu 100 % gedeckt sei, ist in diesem Fall USDC aktuell wahrscheinlich die sicherste Variante.